Balsam für die Wirtschafts-Seele

Das Interview mit dem VR Präsidenten von Julius Bär, Raymond Bär von letzten Sonntag in der SonntagsZeitung ist wahrlich Balsam für die Wirtschafts-Seele. Endlich wieder einmal einer, der sich zu unseren Werten, unseren Regeln und unserer Identität bekennt:

Bank(kunden)geheimnis:
“Ich [spreche] lieber vom Schutz der finanziellen Privatsphäre. Ich bin der festen Überzeugung, dass es weltweit eine Koalition geben wird, die gross genug ist, um in einer zusehends orwellschen Welt die Menschen vor willkürlichen Eingriffen zu schützen.”

Steuerbetrug:
“Wir Schweizer wären gut beraten, uns die Rechtsordnung nicht vom Ausland aufzwingen zu lassen. Es geht den Kritikern nicht um moralische oder ethische Standards, sondern um harte Wirtschaftspolitik. Es geht um Machtpolitik. Vor allem defizitäre Hochsteuerländer kritisieren die Schweiz. […] Ich bin jedenfalls stolz darauf, dass wir in der Schweiz noch immer in einem Vertrauensstaat leben. Bei uns ist der Bürger mündig, in andern europäischen Ländern wird er entmündigt. Einen Misstrauensstaat wie Deutschland können wir nicht wollen.”

Bankenkrise:
“Die Schweiz ist ein Vorzeigeland, das bis jetzt die Krise privatwirtschaftlich gelöst hat. Es sind keine öffentlichen Mittel geflossen. Anders in den USA, in England oder Deutschland. Und dafür möchte ich auch der Nationalbank ein Kränzchen winden, die die Krise bis jetzt hervorragend gemeistert hat.”

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Politische Heimat

20min.ch hat in der letzten Woche ein Online-Umfrage gestartet und u.a. gefragt, ob BR Samuel Schmid zurücktreten soll. Das Resultat:

Soll Samuel Schmid zurücktreten?

Soll Samuel Schmid zurücktreten?

Entweder einige Personen sind politisch auf dem linken Auge blind oder sie fürchten sich vor einem SVP-linientreuen Bundesrat, der Schmid folgen könnte. Hier wird klar, woher die Unterstützung Schmids kommt. Nicht besonders “bürgerlich”, wie es sich die BDP auf die Fahnen schreibt, oder?

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avenir numérologic

Die August-Ausgabe der Publikation “avenir aktuell” von ‘avenir suisse‘ bietet einmal mehr informativen Lesestoff. So lesen wir in der aktuellen Ausgabe, dass sich statistisch kein Beweis finden lässt, dass mehr Gesundheitsausgaben zu einem längeren gesunden Leben führen. Bis USD 2000 pro Person und Jahr erhöht sich der Wert der gesunden Lebensjahre. Die USA, welche rund USD 6000 pro Person und Jahr ausgibt, verzeichnet sogar einen tieferen Wert als die Schweiz, welche rund USD 4000 pro Person und Jahr ausgibt. Damit bestätigt sich meine Aussage aus dem letzten Posting, dass es bei staatlichen Ausgaben ein Optimum gibt, welches man nicht überschreiten darf. Danke avenir suisse!

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open your eyes

Auf der Website von Chris Martenson findet man eine Reihe von Videos, die sich mit den grundlegenden Elementen der Wirtschaft auseinandersetzen. Er geht dabei den Fragen nach woher das Geld kommt, wie Inflation und Politik zusammenhängen, wie Schulden entstehen.

Um es klar zu sagen: Seine Präsentationen sind etwas vom Besten, das ich je an Wirtschaftspräsentation gesehen habe. Hier ein paar seiner Überlegungen mit meinen Schlüssen daraus:

Es wird z.B. deutlich, dass die Geldmenge und (damit Inflation) v.a. in Zeiten von Kriegen überdurchschnittlich wächst. Wieso? Diese “Investitionen” des Staates führen kaum zu Produktivitätssteigerungen, wie etwa Investitionen in Strassen oder Bildung. Sie “verpuffen” als Bomben und dezimieren die arbeitende Bevölkerung. Der Nutzen aus dem Resultat “Friede” ist meinst geringer als die gesamtwirtschaftlichen Kosten.

Dennoch kann der Staat nicht nur ausschliesslich in die Produktivität investieren. Er muss – bis zu einem gewissen Mass – auch gesellschaftliche Aufgaben übernehmen, z.B. Sicherheit. Aber eben nur, solange die Kosten den Nutzen gerechtfertigen. Sobald die Kosten höher als der Nutzen zu liegen kommen (z.B. bei einer Profi-Armee) führen die Ausgaben zu erhöhter Verschuldung wie in Zeiten eines Krieges.

Andere Ausgaben, welche nicht unter “Investitionen” subsummiert werden können, wirken heute wie Ausgaben für “unnütze” Kriege. Sie sind eine Bedrohung für die Stabilität des Staates und sind daher zu streichen bzw. zu privatisieren. Ansonsten wird der Druck auf die Notenbank immer grösser, dass sie mehr Geld drucken soll (was die Linken logischerweise mit ihren hohen Staatsausgaben ja ständig fordern).

Staaten, welche längere Zeit über ihre Verhältnisse leben, werden eines Tages das fehlende Geld im nahen Ausland “besorgen”. Das Konzept wurde bereits in den 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts “erfolgreich” praktiziert. Andere Möglichkeiten ergeben sich durch Erpressung von Staaten (“Steuerstreit” mit der EU) oder dank reichlich vorhandenen Ressourcen im Boden (Russland, Golfstaaten).

Früher ging die Inflation nach den Kriegsjahren meist auf die vor-kriegerischen Niveaus zurück (eine Rezession von mehreren Jahren dürfte einiges dazu beigetragen haben). Zurück zu führen ist das auch, dass hinter jeder gedruckten Note (welche ja ein Schuldschein der Notenbank ist) auch ein real existierender Wert hinterlegt war. Vergleichbar ist dies mit den Hypotheken, die ebenfalls (zumindest mit einem Teil) mit Eigenkapital hinterlegt werden müssen. Auf ein Haus mit Wert 500’000 erhalte ich durchaus auch einen Kredit in derselben Höhe.

Gehe ich heute zur Notenbank und verlange für den Schuldschein (die Banknote) einen realen Gegenwert, so werde ich Jahr für Jahr weniger Gold (ein kleineres Haus) erhalten. Mein Geld hat sich abgewertet – Inflation

Ist nicht gerade die Abwesenheit der Schweiz vom Krieg sowie die daraus resultierende Preisstabilität ein entscheidender Faktor für unsere Wohlfahrt? Ich meine JA

Daraus ergeben sich folgende Handlungsanweisungen:

  • Der Staat muss primär in die Produktivitätssteigerung investieren, welche von Privaten nicht übernommen werden. Ausgaben in nicht-produktiven Sektoren (Administration, Kultur, Subventionen, etc.) sind zu streichen.
  • Die Preisstabilität muss oberstes Gebot für die Nationalbank bleiben.
  • Der Verkauf von Gold durch die Nationalbank ist zu stoppen.
  • Oberstes Ziel der Politik muss die Unabhängigkeit und Neutralität bleiben, denn nur sie garantiert, dass wir nicht plötzlich in einen Krieg gezogen werden womit wir mit Inflation zu rechnen hätten.
  • Mit einem Krieg ist weiterhin zu rechnen – seien wir vorbereitet.

P.S.
Daraus leitet sich hervorragend für die private Geldanlage ab, dass – besonders für die Amerikaner – Bargeld als Anlageklasse völlig ungeeignet ist, denn der Wert von Geld schwächt sich grundsätzlich ab (Inflation). Aktien, Immobilien und Gold schützen bedeutend besser vor Inflation.

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Cash is King

Viele Fondsmanager und Unternehmen sitzen aktuell auf einem grossen Berg Bargeld. Normalerweise wird dieses zur Finanzierung des Wachstums verwendet. Wenn die Bargeldreserven jedoch deutlich stärker steigen, als dass sie für Investitionen gebraucht werden, wachsen die Berge weiter.

So geht es auch Apple. Das Unternehmen erwirtschaftet pro Monat schlappe USD 1 Mia. (= 1’000’000’000) an Cash. Per Ende Juni verfügte das Unternehmen rund USD 21 Mia. an Barmittel.

Noch etwas besser stehen Cisco (~USD 26 Mia.) und Microsoft (~USD 24 Mia.) da. Aber auch Google darf sich mit rund USD 13 Mia. nicht in einer Liquiditätskrise fühlen.

Quelle: Finanz und Wirtschaft, Ausgabe vom 13. August 2008, Seite 7

In welche Richtung bewegt sich wohl die Börse, wenn all dieses Bargeld eine bessere Rendite sucht? Schliesslich gibt es ja noch ein paar andere Organisationen, die etwas auf der hohen Kante habe, wie ich im Blogeintrag von Ende Juli ausgeführt habe.

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Uran Fakten

Aus der ‘Finanz und Wirtschaft’ vom 9. August 2008, Seite 41

Der aktuelle Preis erfasst nur knapp 20% des gehandelten Urans. Der Rest entfällt auf langfristige Lieferverträge, deren Preis nur selten mit der Marktentwicklung korreliert und für gewöhnlich höher liegt.

Zurzeit befinden sich 23 neue Kernkraftwerke im Bau, 40 weitere sind geplant. Allein der Westen will die Atomstromkapazitäten bis 2015 um knapp 25% erhöhen.

Es drängt immer mehr Material auf den Markt.

Uran ist – anders als Erdöl – reichlich vorhanden. Die akuten Lieferengpässe der vergangenen drei Jahre beruhten primär darauf, dass wegen der aus der Mode gekommenen Kernenergie jahrelang kaum neue Vorkommen erschlossen worden sind.

Die Marktlage bleibt bis 2012 angespannt. Denn dann wird Uran für Atomreaktoren bestellt, die zwischen 2013 und 2016 ans Netz gehen sollen.

Ob das ins Konzept der penetranten Atom-Gegner passt?

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Pulverfass

Aus aktuellem Anlass des ausgebrochenen Krieges im Kaukasus (im Gegensatz zur oft gehörten, naiven Meinung “Wir leben in einer friedvollen Zeit. Seit dem Ende des ‘Kalten Krieges’ herrscht überall Friede…”), empfehle ich die dazu relevanten Videos aus der Sendereihe “Mit offenen Karten” (jeweils auf ARTE zu sehen).

Wer die Relevanz des in der Region geförderten Oels im Verhältnis zur globalen Gesamtförderung (< 1%) sieht, dürfte sich über eine übertriebene Reaktion des Oelpreises wundern.

Georgien:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=eBtpRiifoI0]

Aserbaidschan:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=A9ONd9JMNoE]

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Hier spricht die Polizei

Jahrelang haben die lieben und netten Politiker aus den linken Spektrum (welches in der Mitte beginnt) mit ihrer Watte-Politik die bösen Kriminellen mit Samthandschuhen behandelt. Von mehr Polizei(staat) wollte man nichts wissen – dieser Arm des ‘service public’ war ihnen stets ein Dorn im Auge. Stattdessen ging man mit Sozialarbeitern, Strassenarbeitern, der SIP und wie sie alle heissen auf Tuchfühlung mit Drogenhändlern, potenziellen Gewalttätigen oder Menschenhändler. Man betonte das Gute im Menschen und wollte es auf diese Weise fördern. Ich meine: erfolglos.

Was hingegen klappt, ist eine geballte Ladung Polizisten: Polizei-Offensive an Langstrasse:

Die verstärkte Polizeipräsenz zeigt Wirkung: Seit Juni kam es im Langstrassenquartier zu keinem Tötungsdelikt, die Zahl gewalttätiger Konflikte habe ebenfalls merklich abgenommen.

Kein Wunder hat die SP haben einige Exponenten der SP nun auch das Polizeikorps als Wählergruppe Anspruchsgruppe des Staates entdeckt, welche bedient werden kann. Ob das eines Tages auch mit der Armee passiert?

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Vermisst: böser Virus

Wann haben wir uns das letzte Mal über einen wirklich bösen PC-Virus, einen Internet-Wurm, einen hinterlistigen Trojaner oder eine breite Front von Phishing-Versuchen über die Massenmedien unterrichten lassen? Das muss Jahre her sein! Ist das Internet nun sicher? Haben Windows Vista und die vielen Service Packs für XP die Tore beim Microsoft-Produkt geschlossen? Firewall-Software und Anti-Viren-Software wird weiter offenbar kräftig verkauft (siehe Symantec). Oder sind alle auf Macs umgestiegen? 😉 Oder haben einfach die Medien genug von diesen Meldungen, dass sie sie nicht mehr senden?

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Next STOP for Oil: USD 110

Seit Mitte Juli 2008, als Oel fast die Marke von USD 150 erreichte, geht es massiv abwärts mit dem Preis.

Technisch betrachtet gibt es noch viel Platz nach unten – wenn es auch nicht sofort fällt. Dazwischen gibt es sog. Widerstände, etwa bei 110 und 100. Aber lassen wir die technischen Betrachtungen. Wieso kommt das Oel runter?

  • Die “Bären” an den Märkten bringen das Argument auf den Tisch, dass die nachlassende Nachfrage nach Konsumgüter in den Industriestaaten natürlich auch das Oel beeinflussen würde. Gleichzeitig war das Oel damals verantwortlich, dass eben diese Nachfrage nachliess… Die Abschwächung des Oelpreises sei also alleine auf den Wirtschaftsabschwung zurück zu führen.
  • Andere Beobachter weisen auf die förmliche Explosion des Oelpreises in den vergangenen 1.5 Jahre hin. Im Januar 2007 lag der Oelpreis noch bei USD 55. Die vielen “Spekulationen” mussten eines Tages aufgelöst werden. Das musste zu einer Korrektur führen. Schliesslich gibt es offenbar genug Oel da draussen. Das Problem liegt eher bei der Verarbeitung (Raffinerien) als bei den Pumpen.

Für mich haben beide Ansätze etwas Wahres dran. Zuerst muss mal die Luft raus. Das wird wohl noch ein paar Wochen so weiter gehen (siehe oben). Irgendwann setzt dann aber die Natur ein – es wird Herbst/Winter und die Tropenstürme im Golf von Mexico wären auch noch da – dann wird sich der Preis wieder etwas erholen. Im Frünling wird es Zeit, seinen Oeltank zu füllen (Oelpreis zwischen 90-100?) bevor die Wirtschaft wieder voll Tritt fasst und den Oelpreis wieder steigen lässt.

Mal sehen, ob mein Szenario aufgeht…

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