Oelbarone und Energie-Bosse

Deutschland – ein Land voller Neider und “mit-dem-Finger-auf-andere-Zeiger”. Nachdem man den bösen Konzernchefs gezeigt hat, dass diese ihr Geld nicht ins Ausland brinen dürfen, kommen nun – einmal mehr – die Oelbarone und Energie-Bosse dran! RTL berichtet heute Abend, dass der dt. Wirtschaftsminister Glos (CSU) den Gasgrosskonzernen (da sind wohl e.on und RWE gemeint) genauer auf die Finger Kalkulation schauen will. Da schüttle ich nur wieder den Kopf.

Wie sieht denn der Chart für Gas der letzten beiden Jahre aus? Hier kann man ihn sich ansehen. Es scheint mir recht klar zu sein, dass der Preis sich (in USD) in den letzten beiden Jahren verdoppelt hat. Dass die Grosskonzerne diese Kosten für sich behalten und nach guter alter sozialistischer Manier die Preise für den Endkunden gleich tief halten, scheint mir etwas weltfremd, oder! Fazit: Der Kostendruck wird an den Konsumenten weiter gegeben. Das ist übrigens bei Diesel und Benzin genau gleich.

Wieso will der gute Minister dann auf die Konzerne schauen? Und wieso tut die Regierung nicht selbst etwas – etwas, welches wirklich in ihrer Macht stehen würde? Ich spreche von Steuern auf Treibstoffen, den CO2-Abgaben und solchem Zeug?

Passend dazu auch ein Artikel in der aktuellen FuW (Nr. 41 vom 24. Mai 2008, Seite 29). Letzte Woche hat Horst Köhler (der Bundespräsident von Deutschland) die Finanzwelt kritisiert und sie mit einem “Monster” verglichen. Prof. Guido Hülsmann wirft zurecht ein, dass “dieses Monster […] nicht aus dem heiteren Himmel gefallen [ist]. Kein Deuteln führt an der Tatsache vorbei, dass es auch ein Kind der staatlichen Währungspolitik ist. […] Nicht die Finanzmärkte, sondern die Staaten haben unser Währungssystem geschaffen. Nich die Finanzmärkte, sondern die Staaten sind somit dafür zu tadeln, dass es sich für institutionelle Anleger immer weniger lohnt, verantwortlich zu handeln und somit auch das Gemeinwohl zu fördern. […] Das Problem der Monster sind die irren Schöpfer. Frankenstein jammerte über die Verbrechen seiner Kreatur, aber die eigentliche Untat war es, dieses Wesen ins Leben zu rufen. Auch die entarteten Finanzmärkte verweisen letztlich auf ein Versagen ihrer Schöpfer – der Politik.”

Wenn Deutschland aus der Kernenergie aussteigen will, muss es zwangsläufig seinen Energiebedarf mit anderen Mitteln speisen – meist sind dies Kraftwerke, die Oel oder Gas verbrennen…

Da lobe ich mir die Idee der SVP (Schweiz), welche die Steuern auf einen Maximalbetrag begrenzen wollen. Natürlich löst dies nicht das Problem der hohen Preise, aber der Staat könnte endlich da ansetzen, wo es auch etwas bringt. Und dies, ohne dass der Staat weiter aufgebläht werden müsste…

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Departementsreform(un)wille

Wie soll der Bundesrat die Kraft zusammenbringen, um die dringend nötigen Reformen in der Sozial-, Finanz- und Wirtschaftspolitik endlich in Angriff zu nehmen, wenn er schon bei der Reform seiner selbst zurückschreckt? *kopfschüttel*

Hier mein Vorschlag, wie man die Departemente neu aufteilen könnte. Ob sie diesen Vorschlag wohl auch diskutiert haben? Keine Ahnung – erhalten haben sie ihn auf jeden Fall.

Eidg. Dep. für Sicherheit (EDSi)
Auftrag: Stellt die Rechtssicherheit sowie den Schutz der Bevölkerung vor
krimineller und staatlicher Gewalt sicher.
= Polizei, Bundesanwaltschaft, Justiz (Menschen- und Völkerrecht), Armee,
Nachrichtendienste.

Eidg. Dep. für Aussenbeziehungen (EDAb)
Auftrag: Vertritt die Schweiz in internationalen Gremien und schafft gute
Voraussetzungen für die Schweizer Wirtschaft im internationalen Kontext.
= UNO und andere internationale Organisationen, Migration/Asyl, Deza.

Eidg. Dep. für Infrastruktur und Netze (EDIN)
Auftrag: Stellt für Bevölkerung und Wirtschaft kostengünstige Netze zur
Verfügung; ist Logistikdienstleister für die staatlichen Stellen.
= Verkehr (Strasse, ÖV, Luftfahrt, Schifffahrt, Kommunikation), Energie
(v.a. Stromnetze), Bundesinterna (Bundespersonal, Informatik).

Eidg. Dep. für Umwelt (EDUm)
Auftrag: Stellt die schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen sowie den
Schutz der Bevölkerung vor Umweltbelastungen und -katastrophen sicher.
= Boden (Raumplanung/-entwicklung, Wald, Geologie), Luft (“Klima”,
[Meteorologie], Strahlung), Bevölkerungsschutz (inkl. NAZ).

Eidg. Dep. für Finanzen und Wirtschaft (EDFiWi)
Auftrag: Fördert das Wirtschaftswachstum durch einen minimal geordneten
Wettbewerb; stellt einen ausgeglichenen Finanzhaushalt sicher; baut Schulden
ab.
= Bildung (ETH, Forschung, Raumfahrt), [Finanzbeteiligungen (Swisscom, Post,
SBB, RUAG) – wenn möglich privatisieren], [Versicherungen (AHV/IV, BVG etc.)], Kommissionen (Banken-, Spielbanken, Wettbewerbskommission), Finanz- und Steuerverwaltung.

Eidg. Dep. für Soziales (EDSo)
Auftrag: Fördert die Gesundheit der Bevölkerung sowie den gesellschaftlichen
Zusammenhalt.
= Zivildienst, Gesundheit (KVG, Viren, Immunologie), [Kultur (Pro
Helvetia)], Landesmuseum, Tourismus, [Sport], Statistik.

Präsidialdepartement
Auftrag: Vertritt die offizielle Schweiz, Koordiniert die Aufgabenverteilung
zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden.
(Der Bundespräsident ist von einer Departementsleitung entbunden und gibt
sein Departement seinem Vorgänger als Bundespräsident ab. Damit wird eine
automatische Rotation eingeführt.)
In eckigen Klammern aufgeführte Elemente sollten längerfristig ausgelagert (privatisiert) oder gestrichen werden.

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Im orbit

Gestern war ich an der orbit/iEx in Zürich. Beim Schlendern durch die Gänge sind mir die Worte von Jim Cramer in den Sinn gekommen, wonach man in wirklich NEUE TECHNOLOGIE investieren soll – also nicht “Games”, “CRM-Software”, “Server/Client” oder der gleichen – doah!

Nein, mit “NEW TECH” sind all jene Unternehmen gemeint, die wirkliche Probleme unserer Gesellschaft und unseres Planeten angehen, wie (gemäss Cramer) Energieeffizienz und -generierung, Nahrungsmittel (GenTech), Wasseraufbereitung, Umwelttechnologien, Armutbekämpfung (Mikrokreditwesen), Ausbildung, Terrorabwehr (Sicherheit), Gesundheitswesen (Diagnostik, Viren, Bakterien), Demokratisierung (…), Bevölkerungswachstum.

Aus diesem Blickwinkel gesehen, ist die orbit wirklich “OLD Tech”: CD Brennen und anschreiben, Buchhaltungssoftware, SMS über Internet, Webdesign/CMS, … *gähn* Wohl daher hatte die Messe auf zwei Etagen Platz. Wo bleiben die guten neuen Ideen? Die Veranstalter der orbit/iEx sollten sich Gedanken machen, wie sie die Messe wieder an die Spitze bringen. SO ist es nichts anderes als 100% Commodity!

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Vernunft vs. Exzesse

“Wenn sich immer alle Anleger vernünftig verhalten würden, käme es nie zu den Exzessen. Doch erst die Unvernunft der Anleger machen die Börsen zum spannenden Spektakel”

FuW, 01.09.2007, Seite 17, “Lieber Investor”

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Die bösen Reichen!

Die Armut in Deutschland wird immer grösser, die Reichen reicher und die Armen ärmer, so der Schluss eines Berichts (siehe Spiegel Online). Schnell sind die linken Politiker zur Stelle: Sie fordern höhere Steuern für die Reichen. Dabei gäbe es doch noch andere Möglichkeiten, um den kleinen Mann zu entlasten:

  • MWSt senken
  • Steuern auf Energie senken
  • Landwirtschaft liberalisieren, globaler Freihandel
  • Ausstieg aus der Kernenergie rückgängig machen

Wieso will man den Leuten Geld geben, wenn man es ihnen auf der anderen Seite aus den Händen reisst? Das ist doch paradox! Gewerkschaften fordern “mehr Brutto”, dabei müssten sie “mehr Netto” fordern und die Steuern, Abgaben und Gebühren senken.

Stattdessen vertreibt man die guten Steuerzahler aus dem Land, diffamiert die Unternehmer als “Abzocker” und verteilt weiter munter Geld, welches von den Reichen hart erarbeitet wurde.

Das Schlimme an Deutschland ist aber, dass man keinen Politiker in den Medien hört, der sofort gegen diese höheren Steuern ankämpft… Da lobe ich mir die Schweiz…

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Rückblick auf die AHV-Statistik 2007

Gerne lese ich mich durch alte Ausgaben von Zeitschriften oder Zeitungen. Wie üblich markiere ich interessante Stellen mit dem Highlighter. Später lese ich diese Stellen nochmals. Gewisse Dinge muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Wie z.B. die Zahlen zur AHV (primäre Schweizer Altersversicherung):

  • Wachstum Anteil der Hochbetagten (>80 Jahre) zwischen 1997 und 2007: +21% (Männer +28%, Frauen +18%)
  • Anzahl Personen, älter als 100 Jahre, die AHV beziehen. 1997: 72m/454f; 2007: 142m/842f
  • Wachstum der Personen mit einer Altersrente zwischen 1997-2007: +14%

…und die Babyboomer kommen erst noch ab 2010 dazu. Ob es da hilfreich ist, das Rentenalter starr bei 65 Jahren zu belassen?

  • Wer zahlt ein? 20 bis 65-jährige (45 Jahre)
  • Wer bezieht? 65 bis 100-jährige (Rundung!) (35 Jahre)
  • Wie ist das Jahres-Verhältnis? 45:35 = 9:7 = 1.3 (!)

In Anbetracht dieser Zahlen bin ich weiter dafür, dass die Politik das Rentenalter vollständig frei geben soll. Jeder soll so lange arbeiten können, wie er will und kann. Das geht aber nur, mit weiteren Reformen (Steuerreform), auf die ich sicher später zurück kommen werde.

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