Bewahrer des Gestrigen

Der CEO von SONY, Howard Stringer versucht sich als Bewahrer des Gestrigen:

«Wir beobachten einen grundsätzlichen Wandel. Im Grunde hat der iPod das Album vernichtet. Der iPod hat eine Single-Industrie geschaffen, mit der es Künstlern viel schwerer fällt, einen eigenen Musikkatalog zu erschaffen. Das ist aus zwei Gründen bedauernswert. Zum einen haben wir mit Alben früher einmal viel Geld verdient. Zum anderen repräsentiert das Album die Schaffenskraft eines Musikers, die über einzelne Hits hinausgeht. Deswegen müssen wir neue Wege suchen, um den Musikern diese Möglichkeit zurückzugeben.»

Quelle: 20min.ch

Analysieren wir mal seine Wort Satz für Satz:

  • Ja, es gibt einen Wandel. Korrekte Erkenntnis aus seinem Verlustgeschäft ‘SONY Ericsson’. Aber die Konsequenzen danach sind schlicht weg nur dumm!
  • Hat der iPod das Album vernichtet? Nein! (Wenn, dann wäre es iTunes…) Die Musiker haben das Album vernichtet! Neben ein paar wenigen wirklich guten Songs findet man oft nur noch “Füllmaterial” auf den Alben. Und dafür bezahlt man dann auch noch zu viel. iTunes hat dem Kunden die Möglichkeit des Marktes in die Hände gegeben, welche Songs wirklich gewünscht werden und welche eben Schrott sind. Ist doch gut!?
  • Musiker sollen bessere Songs schreiben!
  • “früher einmal viel Geld verdient” – Aha! Hier kommt das Eingeständnis, dass diese Firmen (und nicht etwa die Künstler, welche vielleicht 10% vom Endpreis erhalten) eine Menge Geld abgezockt haben.
  • Das Album als “Schaffenskraft eine Musikers”? Oder der Marketingabteilung? hmm…?
  • Neue Möglichkeiten geben, dass Musiker noch anderes machen sollen ausser gute Musik? Die sollen zuerst mal wieder gute Musik produzieren!!! Oder wie erklärt es sich Mr. Stringer, dass sich selbst Madonna diesem Trend zu entziehen vermag?
  • Interessant ist ja, dass er zwar zwei Gründe anspricht, aus denen es schade ist, dass nicht mehr so viele Alben verkauft werden, er aber nur den zweiten beheben will. Das Finanzielle ist ihm offenbar wurst… 😉
  • Fazit: Hier spricht einer, der mit dem Rücken zur Wand steht und die Gründe beim dummen Konsumenten glaubt. Dabei hat es gerade SONY total verschlafen, seinen Knüller “Walkman” ins digitale Zeitalter zu retten. Apple hat den Ball dankend aufgenommen. Nicht der iPod hat das Album vernichtet, sondern die Musikkonzerne haben zu lange diesen Goldenen Esel geritten. Nun ist es tot. Es wäre an der Zeit, davon Abschied zu nehmen! Stichwort: “Dakota-Indianer
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