AAA for USA?

Spätestens als die völlig haltlosen Höchst-Ratings von Moody’s, Fitch und S&P zu den Subprime-Papieren (“AAA”) in sich zusammenfielen wurde klar, dass man sich auf diese Einschätzungen nicht mehr verlassen kann. Ein weiteres Beispiel ist die noch immer aktuelle Einschätzung von den Ratingagenturen zu den USA: “AAA”. Dabei ist die USA bankrott, die Auslandschulden betragen USD 49 Bio. (= 49’000’000’000’000), wobei die Kosten zur Rettung des Finanzsystems (USD 8.5 Bio.) noch nicht einbezogen sind. Das Handelsdefizit wächst und wächst. Es kommt kein Geld in die USA, mit dem man die Schulden zurückbezahlen könnte.

Das heisst: US-Staatsanleihen sind Schrott, Junk, “D”! Und nun sehen Sie sich einmal an, was aktuell gekauft wird? US-Staatsanleihen! This is madness! Der Zinssatz beträgt faktisch 0%, z.T. muss man schon etwas dafür bezahlen, dass man Staatsanleihen kaufen darf!

Kurz und gut: Hier braut sich das nächste Horrorszenario zusammen

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7 Responses to AAA for USA?

  1. Juri says:

    Der Finanzlage der USA ist wahrlich alles andere als rosig, und früher oder später kommt’s vermutlich zum Imperial overstretch. Aber man sollte nicht in Hysterie verfallen, sondern sachlich und v.a. bei den Fakten bleiben:

    – 49 Bio.?! Woher hast Du denn das? Die Nettoauslandsverschuldung ist meines wissens um etwa eine Grössenordnung kleiner. Ausserdem sollte man solche Kennzahlen immer in Relation zum BIP setzen; alles andere ist nicht aussagekräftig.
    – Der Yield auf USTs ist momentan 2.12%, nicht 0%.
    – Die USA sind nicht bankrott, nicht “D”. Das ist reine Hysterie.

  2. Markus M. Müller says:

    Die 49 Bio. habe ich aus dem Leitartikel von Helmut Becker in der aktuellen FuW: Die Gesamtschulden privater und öffentlicher Haushalte haben 49 Bio. Dollar erreicht. In diesen Horrorzahlen sind die bisherigen Staatskosten zur Rettung des Finanzsystems (8.5 Bio.) noch nicht enthalten.

    Zum Verhältnis kann ich diese Grafik beisteuern:
    http://www.investmentpostcards.com/wp-content/uploads/2008/12/61.jpg

    Die 3-Monats-Bills rentierten letzte Woche NEGATIV…

    Ich bleibe dabei: Die USA ist bankrott.

  3. Juri says:

    Ja gut, die Gesamtschulden mögen so hoch sein, und die sind zu rund 15% in ausländischem Besitz – das ginge dann ja ungefähr auf.

    Don’t get me wrong: Die Finanzen der USA sind nach acht Jahren Idiotenregierung in der Tat ein Debakel und eine Zeitbombe, da gebe ich Dir absolut recht – aber damit sind sie ja noch nicht bankrott. Bankrott ist man, wenn man seine Schulden nicht mehr bedienen kann, und ich kann mich nicht erinnern, dass kürzlich USTs ausgefallen wären… Das werden sie auch morgen und übermorgen nicht. Stünde ein Bankrott unmittelbar bevor, würden 10J-Treasuries nicht bei 2.12% und 3M-TBills nicht um die 0% gehandelt werden…

  4. Markus M. Müller says:

    Das ist gerade das Debakel: Die Zinsen zeigen nicht das wahre Risiko. Momentan flüchten alle in die vermeintlich sicheren Bonds und kreieren damit eine unglaubliche Blase. Würdest du echt de Amis jetzt noch Geld ausleihen, wenn sie schon so tief in der Kacke stecken? Ich nicht…

    Womit will die USA denn ihre Schulden abbezahlen? Mit dem Geld, welches sie drucken? Das ist pure Inflation, welche zu einer Abwertung des USD führt. Und wenn die ausländischen (v.a. chinesischen) Investoren plötzlich viel Geld wegen eines fallenden USD verlieren, werden sie sich aus den Bonds verabschieden.

    Womit verdient dieses Land überhaupt noch Geld? Sie exportieren ja viel weniger als dass sie importieren. Also verlässt genau dieses Geld das Land, welches sie für die Begleichung der Schulden benötigen würden.

    Die USA ist bankrott, aber es haben es erst ein paar wenige Leute gemerkt. Die anderen fühlen sich in Sicherheit… noch…

  5. Juri says:

    Ach soo, dann sind also die Finanzmarktakteure zu 99.999% Idioten, die partout nicht sehen wollen, dass der amerikanische Staat innerhalb der nächsten drei Monate (T-Bills) zahlungsunfähig wird… Give me a break.

    Ich stimme Dir ja grundsätzlich zu: Mit grosser Wahrscheinlichkeit werden die USA ihre Schulden weginflationieren, und natürlich werden schon nur deswegen die Zinsen steigen. Ich gehe daher auch mit Dir einig, dass USTs mittel- und langfristig keine gute Anlage sind. Aber ich wehre mich gegen diesen inflationären und marktschreierischen Gebrauch von “bankrott”. Solange man jemand findet, der einem Geld gibt, ist man nicht bankrott, sondern einfach verschuldet (wenn auch hochverschuldet).

    Und im übrigen: Schöne Festtage! 😉

  6. Markus M. Müller says:

    Eine Blase funktioniert immer so, dass sehr viele an das selbe glauben, wenn auch nicht 99.999%… Wie zahlreich waren denn die Stimmen, dass der US-Häusermarkt völliger überhitzt sei? Wie viele warnten 2000, dass der NASDAQ eine Blase ausbilden würde? …

    “Solange man jemand findet, der einem Geld gibt, ist man nicht bankrott, sondern einfach verschuldet (wenn auch hochverschuldet).” Ja, genau so funktionierte auch der “Fonds” von Bernie Madoff…

    Wenn etwas nicht nachhaltig funktioniert, spielt der aktuelle Zustand keine Rolle. Am Ende landet man sowieso in der Gosse. Deshalb: bankrott! 🙂

    Gemütliche Festtage!

  7. Pingback: Debt Secretary Geithner « Mex’s Blog

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