Die Börse ist ein Paradoxon

Sind an den US-Börsen nur noch Investoren mit rosa Brille aktiv, oder wie muss ich diese paradoxe Lage beurteilen? Wurde uns nicht immer weiss gemacht, dass die Kurse die Erwartungen der Zukunft abbilden? So frage ich mich, sieht wirklich alles so blumig aus? Sind das die “blühenden Landschaften” die aus den “green shoots” gewachsen sind? Oder muss ich die Investoren künftig “Lemminge” nennen?

Da wird die Arbeitslosenquote gerade einmal 0.1% unterhalb des letzten Wertes ausgewiesen und schon rennen die Leute den Kursen nach. Dabei hat sich die Lage mit keinem Strich verbessert. Die ersten Arbeitslosengeld-Bezüger sind einfach aus der Statistik gefallen. Und das geht weiter so:

The three million people who lost their jobs in the second half of 2008 will exhaust their benefits by October 2009. When you add in dependents, this means that around 10 million folks will have no income and virtually no savings come Halloween.

Throw in the other four million who lost their jobs in the first half of 2009 and you’ve got 13 million people (counting families) who will be essentially destitute by year-end.

Quelle: seekingalpha.com

Diese Dinge werden weder von den Massenmedien aufgenommen oder verbreitet noch von einem grossen Teil der Bevölkerung wahrgenommen. Man stürzt sich lieber auf die Schlagzeilen – das ist Investment-Boulevard!

Der Gedankengang geht wie folgt weiter:

Wall Street makes a big deal about earnings (earnings estimates, earnings forecast, etc), but when it comes to economic growth, sales are the more critical metric. Companies can increase profits by reducing costs temporarily, but unless actual top lines increase, there is NO growth to be seen. No revenue growth means no hiring, which means no uptick in employment, which means greater housing and credit card defaults, greater Federal welfare (unemployment, food stamps, etc), etc.

So how will corporate profits perform as more and more consumers become part-time, unemployed, or destitute? Well, so far profits have been awful. And that’s BEFORE we start seeing millions of Americans losing their unemployment benefits. With the S&P rallying on these already crap results… what do you think will happen when reality sets in during 3Q09?

Quelle: seekingalpha.com

Die Börse ist ein Paradoxon und bildet nicht im entferntesten Sinne die Gegenwart oder die Zukunft ab. Was sie zumindest kurz- und mittelfristig abbildet ist Hoffnung und Furcht. Wer in diesem Spiel den längerfritigen Trend bzw. den wahren Wert erkennt, kann die Gegenbewegungen mitspielen. Das wäre dann die Contrarian- oder Value-Strategie. Diese schneiden ausserdem im Vergleich mit anderen Strategien durchaus positiv ab.

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