Applaus, Applaus! – oder doch besser: HILFE!!

Sollten Notenbanker nicht jene Menschen sein, welche keinen Applaus vom Volk von den Medien nötig haben? Sollten sie nicht skeptisch werden, wenn ihnen die Politik wohlgesonnen ist?

Hüben wie drüben hört man zum heutigen Entscheid der SNB nur Positives aus den Redaktionen und von den ach so weitsichtigen Politikern:

“Die Nationalbank (SNB) stösst mit ihren Massnahmen gegen den starken Franken bei Politikern und Verbänden auf grosse Zustimmung.” – 20min.ch

“Fast einhellige Unterstützung für die Nationalbank” – nzz.ch

Manch’ ein Bürger sieht es anders:

“Ich gebe zu bedenken, dass die Ursache für die aktuellen Krisen vor allem bei politischen Interventionen liegt. Es ist imho absurd zu erwarten, dass die Krisen durch Interventionen der ursprünglich verursachenden Politiker bewältigt werden können. Die sollen sich auf die Sanierung ihrer Staatshaushalte konzentrieren, allein schon damit sind sie leider überfordert.” – Walter Stauffacher auf nzz.ch

“Dass Gewerkschaften keinen Schimmer Verständnis für wirtschaftliche Vorgänge haben ist ja klar.
Aber dass sogar Wirtschaftsverbände so ahnungslos sind, und diese Massnahmen loben, das ist doch erschütternd…” – Stefan Metzeler auf nzz.ch

Als “Experten” wird auch wieder der Wirtschaftshistoriker Tobias Straumann zu Rate gezogen – als ob er weiss, was oben und unten ist:

“Die Nationalbank signalisiert, dass sie einen Absturz [sig!] des Frankens nicht duldet. Wenn sie nichts tut, wird der Euro nur noch einen Franken wert sein.” – 20min.ch

Wobei dieser Makel durchaus auch in den Reihen der Wirtschafts-Politiker zu finden ist:

Auch Nationalrat Ruedi Noser (FDP/ZH) begrüsst den Eingriff: «Man muss intervenieren, weil der Wechselkurs-Zerfall [sig!] sich in den letzten Wochen noch beschleunigt hat.»  – nzz.ch

Wenn Politiker, Medien und erst noch die Experten weniger von Geld verstehen als die vielen Kommentatoren, dann ist grosse Vorsicht geboten. Deshalb halte ich mich lieber an das gute Gold, welches heute einen kräftigen “Gump” nach oben gemacht hat und aktuell bei 1’667 USD notiert. Die Gewinne im USD/CHF sind unterdessen auch wieder verschwunden und in ein paar Tagen wird man in den Kurs-Charts das Ereignis kaum noch erkennen können. Da gehe ich für einmal mit Herrn Straumann einig: “Sollte diese temporäre Aktion aber misslingen, so müssten die Mitglieder des Direktoriums geschlossen abtreten.” Das wäre dann aber kein Fiasko, sondern unser grosses Glück!

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