Zugegeben, auch ich mag es harmonisch. Doch was uns einige Politiker ständig als “Harmonisierung” von der Kanzel zurufen, führt in die falsche Richtung.
Überall im Staat wird “harmonisiert”: Bei der Schule (“HARMOS”), im internationalen Handel (EU-Richtlinien), bei der Gesundheit, im Strafvollzug, … Jegliche Unebenheiten sind mit dem Bulldozer der Bürokratie einzuebnen! Was bleibt, ist eine eintönige, tote Landschaft.
Dabei macht die Wirtschaft gerade das pure Gegenteil: Als Unternehmen bietet man kaum im Massenmarkt ein Produkt an, welches sich kaum von der Konkurrenz unterscheidet (das wäre dann eine “Fälschung”, eine “Raubkopie” und wird strafrechtlich verfolgt). Stattdessen suchen viele Unternehmen die lukrative Nische, um ein spezielles Bedürfnis der Kunden zu befriedigen. Oder sie werden günstiger, besser, das Produkt erhält eine neue Farbe, einen neuen Duft, neueFunktionalität. Man sucht die Innovation! DAS ist Markt und garantiert uns ein lebhaftes Unternehmertum mit zukunftsträchtigen Ideen, einem dynamischen Arbeitsmarkt und fairen Löhnen.
Nur unser Staat glaubt einmal mehr, dass wir bereits das Plateau der Produktivität erreicht haben und nun ein für alle Mal wissen, wie etwas zu tun ist. Konkurrenz ist dabei lästig. Knallhart kommt ans Tageslicht, dass man den neuen Anforderungen nicht mehr gewachsen ist und daher den Job wechseln muss. Diese unbequeme Wahrheit (diesmal aber eine echte…) ist vielen Bürokraten ein Dorn im Auge. Deshalb wird nivelliert – nach unten!
Dumm nur, dass ein Spitzenplatz nie eine absolute Grösse ist, sondern immer nur im Vergleich zu anderen gemessen wird. Denn das Rennen geht weiter. Wer dabei auf seinem Erfolg ausruht, wird überholt und fällt zurück – bis ans Ende.
