Von Risiken, Wahrscheinlichkeiten und politischen Irrwegen

Plötzlich entdecken die Linken die Risiken mit tiefer Wahrscheinlichkeiten. Natürlich geht es bei ihnen nur um die Restrisiken der Atomkraftwerke Kernkraftwerke. Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls GAUs seien eben nicht Null und daher müsse man sie abschalten und auf die “umweltfreundlichen” Energien setzen. Was ist davon zu halten? Einmal mehr: Nichts!

Wir sind als Schweizer die Weltmeister der Versicherungen. Fast alles ist irgendwie versichert. Wir scheuen das Risiko (und lassen uns daher viele Innovationen und Chancen entgehen). Doch wie hoch ist das Restrisiko bei unseren Kernkraftwerken im Vergleich zu den Reaktoren in Japan? Ein bisschen GMV (Gesunder Menschenverstand) sollte eigentlich reichen für eine Beurteilung (getreu dem Motto: “lieber ungefähr richtig, als präzise falsch”):

Erdbeben:
Japan liegt wohl an der aktivsten Bruchstelle unseres Planeten. Die Japaner sind deshalb Weltmeister im Bau von erdbebensicheren Hochhäusern. Bisher habe ich auch keinerlei Meldungen gehört, bei denen Hochhäuser in Japan infolge des Erdbebens eingestürzt wären. Mit einer Magnitute von rund 9 halten diese Häuser also sehr viel aus. Man darf also auch davon ausgehen, dass Kernkraftwerke diesen hohen Standards genügen.
In der Schweiz sind kleine Erdbeben an der Tagesordnung, werden aber kaum gespürt. Ein grösseres habe ich selbst 2007 mitbekommen, als es im Raum Brugg geschüttelt hat. Die Karte hier zeigt eine Übersicht der letzten Jahre bzw. eine Gefährungskarte:

Quelle: seismo.ethz.ch

Ein Kraftwerkt im Wallis zu bauen würde ich als wenig verantwortungsvoll betrachten. Hingegen liegen die Standorte unserer KKW alle in den gelb-grünen Gebieten, womit sie diesbezüglich einen “sicheren Untergrund” haben dürften.

Natürlich sind Extremereignisse nie auszuschliessen. Dazu baut man die Anlagen mit den nötigen Reserven und technischen Einrichtungen. Da zudem das Paul Scherrer Institut (PSI) als weltweite High-Tech Forschungsanstalt bei uns zuhause ist, verfügen wir auch über das nötige Fachwissen.

Alles in allem ist es also verantwortbar, aus Kernenergie Strom zu erzeugen. Den Gestehungsprozess haben wir gut im Griff.

Nachtrag:
Die Atom-Technologie wird gerne als “Dinosaurier-Technologie” verspottet. Dabei geht vergessen, dass Windmühlen und Wasserräder ein paar Jahrhunderte mehr “auf dem Buckel” haben. Auch hier sehen wir nur Propaganda!

Tsunami:
Das Thema ist schnell abgehandelt. Die Fluten müsste sehr hoch kommen, damit selbst der tiefste Punkt der Schweiz (am Lago Maggiore) auf knapp 200 M.ü.M. erreicht würde.

Was passiert, wenn Staumauern infolge eines Erdbebens bersten, ist wieder eine andere Frage. Da würde ich mehr Aufmerksamkeit darauf verwenden, denn viele Staumauern liegen im Kanton Wallis, der – siehe oben – zu den aktiveren Erdbebenregionen gehört. Davon wird aber in der politischen Diskussion kaum gesprochen.

Krieg/Krisen:
In den vergangenen paar hundert Jahren klopfte ein Krieg oder eine Krise recht häufig an unsere Türe. Was auch immer der Auslöser gewesen war, die Eintretens-Häufigkeit von solchen “Katastrophen” ist deutlich höher als bei gewaltigen Erdbeben oder Tsunamis. Das Risiko ist damit auch deutlich höher.

Zudem gilt zu berücksichtigen, dass bei kriegerischen Auseinandersetzungen stets der Mensch Politiker in seiner Unvollkommenheit dahinter steckt und dieser zudem sehr nach der Windfahne handelt (siehe aktuelle Atom-Diskussion).

Wieso ist unseren um unser Wohl besorgten linken Politikern dieses Risiko keinen müden Rappen wert? Wieso soll die Versicherungsprämie “Armee” abgeschafft (SP) oder ausgehungert werden?

Beurteilung:
Man kann sich also dem Eindruck nicht verwehren, dass es den linken Politikern bei der aktuellen “Atom-Diskussion” nicht um die Sicherheit von Land und Leute geht, sondern um politische Räkelspiele. Unser “Tsunami” wird noch kommen – nur werden wir dann nicht so gut vorbereitet sein wie die Japaner.

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