Presse vs. Statistik

Da reibt man sich die Augen, wenn man den ersten Jahresbericht des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) anschaut:

Zwar stieg die Zahl der rechtsextrem motivierten Ereignisse um 9 auf 85 an, kompensierte damit aber den Einbruch im Vorjahr. Linksextrem motivierte Ereignisse waren insgesamt 220 und damit 6 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Mit Gewalt verbunden waren im Rechtsextremismus 32 der 85 Ereignisse, im Linksextremismus 127 der 220.
Quelle: NDB (admin.ch)

Es gibt also fast 2,5x so viele Ereignisse von Linksextremen wie von Rechtsextremen und rund 4x so viele Gewalttaten von Linksextremen wie von Rechtsextremen. Ja, es gibt sogar mehr Gewalttaten von Linksextremen wie Ereignisse von Rechtsextremen! Hallo?!?

…und ich dachte immer aufgrund der Medienberichte, dass unser Land v.a. ein Problem mit den Rechtsextremen hat!? Woher kommt nur diese Fehleinschätzung?

In der Tagesschau ging man nicht auf dieses Thema ein und griff hingegen Cyberangriffe auf Banken auf – was ja schon lange bekannt sein dürfte…

10 vor 10 hingegen sprach in einem Nebensatz von einer leichten Zunahme bei den Gewalttaten von Links- wie auch Rechtsextremen (korrekte Aussage). Zum exklatanten Unterschied der Anzahl Straftaten gab es kein Wort (Weglassen unerwünschter Information).

Merkwürdig, nicht?

honi soit qui mal y pense…

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1 Response to Presse vs. Statistik

  1. Neva Feldmann says:

    Da fällt mir nur ein Spruch dazu ein:
    “In totalitären Systemen wird kontrolliert, was die Leute sagen. Dies geht in den sogenannten freiheitlich demokratischen Systemen nicht. Hier wird stattdessen kontrolliert was die Leute denken. Dies wird durch Medien geleistet.”
    Traurig aber wahr.

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